GesundesWissen
Mit dem Wohnmobil zur Badekur
Unser Mitglied Werner Hoppe ist leidenschaftlicher Wohnmobilist. Eine aus gesundheitlichen Gründen erforderliche ambulante Badekur in Bad Schönborn nutzte er dazu, beides miteinander zu verbinden. Herzlichen Dank, Herr Hoppe, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.
Mit meinem Arzt erstellte ich einen entsprechenden Antrag. Dieser wurde von der R+V BKK zügig genehmigt. Mit meinem Ansprechpartner im Thermarium in Bad Schönborn klärte ich meine Vorstellungen für die Behandlungs- und Trainingszeiten ab. Diese wollte ich gerne am Vormittag durchführen, da ich am Nachmittag eigene Aktivitäten wahrnehmen wollte. Mit einer Vorlaufzeit von rund 6 Wochen waren die Wunschtermine problemlos möglich. Kurzfristig wäre es für die Behandlungstermine in der Physiotherapie schwierig geworden.
Dann musste noch der Stellplatz an der Therme gebucht werden. Auch kein Problem. Los ging es dann mit dem Besuch beim örtlichen Badearzt (Termin wurde von der Therme vorab organisiert). Dieser stellte die entsprechenden Verordnungen und den Kurplan aus. Im Thermarium erhielt ich eine umfassende Einweisung für die verschiedenen Aktivitäten. So hatte ich vormittags Physiotherapie, Gerätetraining und Bewegungstraining in der Therme. Nach dem Bewegungsbad waren noch 3–4 Stunden für die Nutzung der Therme frei. Diese nutzte ich, um im Solewasser intensiv die diversen Muskelpartien zu stärken. Dieses Programm konnte man auf eigene Kosten nach Belieben um den Besuch der Saunalandschaft und/oder der Totes-Meer-Salzgrotte ergänzen.
Dann war die Entscheidung fällig, koche ich selbst oder gehe ich essen. Das Angebot an Restaurants in Bad Schönborn ist gut. Direkt im Thermen-Restaurant kann man sehr gut essen. Nachmittags war ich fast jeden Tag mit dem Fahrrad unterwegs und erkundete die schöne Umgebung des Kraichgaus. Sehr schön und wichtig waren die sozialen Kontakte am Womo-Stellplatz. Gespräche rund um das Wohnmobil und Reiseziele ließen die Zeit wie im Flug vergehen.
Das Ergebnis konnte sich für mich sehen lassen. Nach 3 Wochen fühlte ich mich körperlich gestärkt und hatte das Gefühl, mental wieder belastbarer zu sein. Die 7 kg, die ich verloren hatte, waren ein nettes Beiwerk. So kann ich nun gestärkt meine Wohnmobilaktivitäten (seit 2005) fortsetzen und den Frühling ab Januar 2025 auf der iberischen Halbinsel begrüßen. Ende Mai geht es dann zu einer Womo-Tour durch den Norden Kanadas und Alaska. Ich bevorzuge das Fahren in der Nebensaison, da es hier noch nicht so voll ist. Ich lasse mich gerne treiben und buche nur in Ausnahmefällen meine Übernachtungsplätze vor. Diese lassen sich heutzutage mit den vielen Apps und dem Internet leicht finden.
Zusammenfassend sprechen aus meiner Sicht folgende Punkte für eine ambulante Badekur mit dem Womo:
- keine Massenabfertigung in einer Kurklinik (Anwendungen und Mahlzeiten),
- bessere Absprachemöglichkeiten der Zeiten für die Anwendungen,
- gute Nutzung der freien Zeiten, da man sein eigenes Equipment (z. B. Fahrrad) dabeihat,
- die Gesprächspartner auf dem Stellplatz,
- die eigene Wohnumgebung, besonders das Bett.
- Es fühlt sich wie ein Erholungsurlaub an.
Schade ist, dass die Krankenkasse diese Art der Vorsorge nur mit 16 EUR am Tag für Reisekosten, Unterbringungs- und Verpflegungskosten honoriert. Ich denke, dass aus Sicht der Krankenkasse diese Art der Kur preiswert ist. Ich werde diese Maßnahme baldmöglichst wiederholen. Es müssen ja keine drei Wochen sein. Eine Woche, und das auf eigene Kosten, ist es mir definitiv wert.
Ambulante Vorsorgemaßnahme am Kurort (Badekur):
Der erste Weg ist der zu Ihrem behandelnden Arzt. Hält dieser eine solche Maßnahme für medizinisch erforderlich und haben Sie in den letzten zwölf Monaten alle Ihnen am Wohnort zur Verfügung stehenden Therapien ausgeschöpft, können Sie bei der R+V BKK die erforderlichen Antragsunterlagen anfordern. Ausführlich informieren wir Sie über die Voraussetzungen für eine ambulante Badekur auf unserer Website.