GesundesWissen

Klimawandel wirkt sich negativ auf die Psyche aus

Mehr als 50 Prozent der unter 30-Jährigen in Deutschland sorgen sich wegen des Klimawandels um die Zukunft. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Stiftung Gesundheitswissen zum Thema Gesundheit und Klimawandel. Die Sorge ums Klima kann zu psychischen und auch physischen Beschwerden führen.

Die Mehrheit der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich hilflos und ängstlich aufgrund der Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Klimawandels. Auch die Angst, dass Menschen durch den Klimawandel ihr Zuhause verlieren könnten, spielt eine große Rolle. Am meisten Sorgen machen sich Frauen, Jugendliche, Menschen mit hohem Bildungsniveau und Menschen, die in Westdeutschland leben.

Wann werden diese Ängste für die psychische Gesundheit zur Gefahr? Die emotionalen Auswirkungen allein sind noch nicht besorgniserregend. „Wenn die Angst um den Klimawandel den Alltag einschränkt, ist das ein Warnzeichen der Psyche“, sagt PD Dr. med. Ralf Suhr, Vorsitzender der Stiftung Gesundheitswissen. „Dann sprechen wir von klinisch relevanten Komponenten.“ Die Studie der Stiftung Gesundheitswissen zeigt, dass 24 Prozent der Befragten sich durch Gedanken an den Klimawandel und die damit verbundenen Gefühle im Alltag beeinträchtigt fühlen. Hinzu kommen zum Beispiel körperliche Auswirkungen wie Bauch- und Kopfschmerzen. Vier Prozent sagen sogar, dass ihnen die Angst vor dem Klimawandel jegliche Energie raubt und der Alltag sie überfordert. „Wenn Menschen ihre alltäglichen Aufgaben wie zur Arbeiten gehen, einkaufen oder Essen zubereiten nicht mehr richtig erfüllen können, kann die Klimaangst zu einer psychischen Störung führen“, so Ralf Suhr.

Trotz oder gerade wegen der Sorgen und Ängste um den Klimawandel sind circa 80 Prozent der Befragten unter 30 Jahren bereit, sich aktiv gegen den Klimawandel einzusetzen, auch wenn es bedeutet, sich persönlich einzuschränken und zum Beispiel teilweise oder ganz auf Reisen mit umweltbelastenden Verkehrsmitteln wie Flugzeug, Kreuzfahrtschiff und Auto zu verzichten. Auch mit dem bewussten Einkauf nachhaltiger Kleidung und Nahrungsmittel sowie der Reduzierung des Fleischkonsums lässt sich zur nachhaltigen Entwicklung und zur Gesundheit beitragen.

Die Studie führte die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (Forsa) im Dezember 2023 online in Deutschland durch. Die Datenanalyse beruht auf den Antworten von rund 3.000 Befragten.

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