Der Frühling ist da! Mit dem Wiedererwachen der Natur erleben wir in jedem Atemzug, dass etwas Neues beginnt. Warum nicht auch im eigenen Leben? Und wenn es nur die Anmeldung zu einem Sprachkurs oder im Fitnessstudio ist.

Doch etwas Neues zu beginnen ist manchmal gar nicht so einfach. Denn wir Menschen sind oft mehr Gewohnheitstier als Abenteurer und haben uns gemütlich in unserer Komfortzone eingerichtet. Wir halten gern fest an unglücklichen Partnerschaften, dem frustrierenden Job, den zu vielen Kilos. Bleiben gerne auf dem gewohnten und schön plattgetretenen Pfad der Bequemlichkeit.

Warum fällt es uns schwer, Neues zu wagen?

Ja, warum eigentlich? Weil wir Angst haben vor dem Neuen, dem Ungewissen. Angst haben wir, weil wir Menschen nicht wirklich fürs Loslassen gemacht sind. Es fällt den meisten ungemein schwer, sich von Altem zu verabschieden. Wir brauchen ein gewisses Maß an Struktur und Sicherheit und fürchten, es zu verlieren, wenn wir den Sprung ins Neue wagen.

Die Wissenschaft hat eine Theorie, warum wir uns lieber mit der Unzufriedenheit zufriedengeben. Die sogenannte Prospect Therory besagt, dass wir ausharren, weil wir insgeheim fest hoffen, dass sich das Festhalten am Frust doch noch eines Tages auszahlt. Ein bisschen wie beim Glücksspiel, bei dem man dauernd weiter Geld verpulvert in der Hoffnung, doch irgendwann den ganz großen Gewinn abzusahnen. Das Problem bei diesem Umgang mit sich selbst ist, dass man eines Tages mit seinen Ressourcen am Limit ist und dann nicht nur unglücklich, sondern auch sehr krank werden kann. Trotzdem handeln wir oft erst, wenn wir in einer echten Lebenskrise stecken.

Haben Sie Mut zum Neuanfang!

Es ist doch so: Wenn wir neu anfangen, lassen wir alte und bekannte Muster, Träume und auch Werte hinter uns. Das kann einem schon ein sehr mulmiges Gefühl geben. Aber bei genauer Betrachtung stellen wir fest, dass das ganze Leben von Natur aus schon eine Aneinanderreihung von Abschieden und Neuanfängen ist. Wir lernen laufen und hören auf zu krabbeln, wir verlassen den Kindergarten, um zur Schule zu gehen. Wir verlassen das Elternhaus und ziehen in die eigenen vier Wände. All das macht Leben aus.

Veränderung, Entscheidungen, Beziehungen – zu allem haben wir irgendwann mal „ja“ gesagt. Damit sind Neuanfänge eigentlich etwas ganz Natürliches. Wir sind also genau genommen an Neuanfänge sogar gewöhnt. Diese Erkenntnis kann den Mut nähren, tatsächlich Neues zu probieren und sich selbst neue Chancen zu eröffnen.

Man ist ja auch nicht unbedingt allein. Besprechen Sie sich mit einem guten Freund oder einer guten Freundin. Fragen Sie mal nach bei Menschen, die schon genau das tun, was Sie für sich selbst planen. Im Internet lassen sich bestimmt auch entsprechende Erfahrungsberichte finden. Wir haben (vermutlich) alle nur dieses eine Leben. Also, wenn Unzufriedenheit und ein lähmendes Gefühl der Angst Sie gerade belasten und Sie vielleicht diesen einen verrückten Traum haben, dann fragen Sie sich doch einfach mal: Warum eigentlich nicht?